Ein Kurs in Wundern: Ein Führer nach Hause – Christoph Engen

von Thomas
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Für viele Therapeuten und Menschen ist „Ein Kurs in Wundern“ ein großartiges Werk für den Inneren Weg. Dieses Buch wurde in den 1970er Jahren komplett aus anderen Ebenen „Diktiert“. Es geht um Vergebung und um die Realität des Seins auf dieser Welt. Christoph Engen, der in einem bewegenden Artikel vor einiger Zeit über seinen Weg berichtete, erläutert die Hintergründe des Kurs in Wundern.

von Christoph Engen

 

Vor 50 Jahren arbeiteten zwei Professoren für klinische Psychologie an der Columbia-Universität in New York, Bill Thetford und Helen Schucman. Sie waren alles andere als spirituell und sehr um Ansehen und  Erfolg bemüht. Oft gab es Spannungen. Eines Tages hatte Bill Thetford, zugleich der Direktor der Abteilung, genug von all den konkurrenzgeladenen und aggressiven Gefühlen, die immer wieder in ihrer Arbeit zum Ausdruck kamen und sagte zu Helen: „Es muss einen besseren Weg geben!“

Es wird geschrieben, diese Bemerkung habe offensichtlich bei Helen die Bereitschaft ausgelöst, Bill dabei zu helfen, diesen besseren Weg auch zu finden. Nach ein paar vielsagenden Träumen begann sie in sich eine Stimme zu hören, die sich mit großer Klarheit, Gewissheit und Autorität äußerte und sie bat, ihre Worte niederzuschreiben. Zunächst zweifelte Helen an ihrem Verstand, begann dann aber doch, dazu ermutigt durch Bill, in Steno festzuhalten, was sie zu hören bekam. Während Helen vor den bahnbrechenden, radikalen Aussagen dieser Stimme oft Angst bekam, erkannte Bill schneller deren Wahrheitsgehalt. Er half Helen dabei, die Diktate einzuordnen  und tippte alles ins Reine. Der ganze Prozess dauerte sieben Jahre. Helen bezeichnete sich übrigens immer als „scribe“, als „Schreiberin“ des Kurs, um dadurch klarzustellen, dass es sich bei der Niederschrift weder um Channeling handelte noch um automatisches Schreiben. Sie war währenddessen nie in Trance und konnte die Stimme, die ihr innerlich diktierte, jederzeit wie ein Radio ein- und ausschalten.

Schließlich, vor 40 Jahren, veröffentlichte die Foundation for Inner Peace die erste Auflage von A Course in Miracles. Das 1261 Seite lange Buch liegt mittlerweile in 24 Sprachen vor, darunter auch auf Chinesisch, Hebräisch und Afrikaans. Es gibt Studiengruppen dazu in 65 Ländern.

Das Buch besteht aus drei Teilen, einem umfangreichen Textbuch, einem Übungsbuch mit 365 sehr hilfreichen Tageslektionen und einem kürzeren erklärenden Teil, dem sogenannten Handbuch für Lehrer. Der Kurs ist nicht dazu gedacht, einen neuen Kult zu begründen. Sein einziger Zweck, heißt es, ist der, einen Weg anzubieten, auf dem es manchen Menschen möglich sein wird, ihren eigenen Inneren Lehrer zu finden.

Einen solchen guten Inneren Lehrer brauchen wir dringend, denn unsere Wahrnehmung des Lebens steht auf dem Kopf. Wir glauben, der Grund für unsere Probleme liegt entweder bei andern oder in Krankheiten oder in unkontrollierbaren äußeren Ereignissen. Wir sehen selten, dass alles von unserem eigenen Denken ausgeht, von unserer inneren Haltung.

Wenn wir uns auf den systematischen Lern-Weg von Ein Kurs in Wundern ganz einlassen, wird das nicht nur unsere Wahrnehmung wieder zurechtrücken, sondern uns auch in die Erfahrung unseres Einsseins mit Gott, unserer unzerstörbaren Quelle führen.

Eine der zentralen Informationen von Ein Kurs in Wundern ist die, dass es zwei Lehrer in uns gibt, von denen jeder ein völlig eigenständiges Denksystem lehrt. In jedem Augenblick hören wir auf einen dieser beiden Lehrer und leisten ihm in unseren Antworten und Reaktionen auf die Ereignisse unseres Alltags Gefolgschaft. Und mehr noch, welchem der beiden Lehrer wir folgen, beeinflusst entscheidend unser Erleben, es hat wirklichkeitsbildende Kraft, es allein ist genaugenommen die Ursache für unser Erleben.

Der eine Lehrer, der Innere Lehrer, ist der Heilige Geist, der andere, der in Wirklichkeit nur eine Schimäre, eine Einbildung ist, ist der Ego Geist. Der eine verbindet uns mit unserer unvergänglichen Quelle, mit Gott, und unserer unfassbar beglückenden Freiheit in Ihm, der andere hält uns fest in dem ständigen Auf und Ab von Entwicklung und Karma sowie dem Irrglauben, wir seien begrenzt und getrennt und eben nur kleine machtlose Rädchen im unkontrollierbaren Getriebe der Welt. Meistens folgen wir blind dem Ego Geist und sind völlig verstrickt in das Verwirrspiel seiner Schattenwelt.

Um aus diesem Verwirrspiel herauszufinden, brauchen wir einen Führer, auf den wir uns unter allen Umständen verlassen können und der uns die Wahrheit klar von der Schattenwelt unterscheiden lehrt. Ein solcher Führer ist das geistige Lehrwerk Ein Kurs in Wundern. Aus ihm spricht von der ersten bis zur letzten Seite der Heilige Geist. Er führt uns klar vor Augen, wer wir wirklich sind und wer wir, im Gegensatz dazu, zwar glauben zu sein, aber nie sein können, nämlich eine von allen und allem anderen getrennte Person.

Auch gibt uns der Kurs ein Werkzeug an die Hand, durch das wir unseren Geist nach und nach von einschränkenden Sichtweisen befreien können. Es ist die Vergebung. Diese reicht allerdings weit über das Verzeihen von Übertretungen hinaus. Im Endeffekt sind immer wir selbst es, denen wir falsche Einstellungen und Annahmen vergeben. Eine dieser falschen Annahmen ist die, dass wir Zeit brauchen, um uns zu entwickeln und endgültig aus Begrenzungen zu befreien. Durch den Kurs erhalten wir ganz andere Informationen: Die Erleuchtung ist schon gegeben. Sie ist sozusagen unser ganz natürlicher, innewohnender Zustand. Um sie zu erleben brauchen wir keine Zeit, sondern müssen nur unsere fehlgeleiteten Zeit-Konzepte in Frage stellen und bereit sein, sie aufzugeben. Dieses AUFGEBEN ist nichts anderes als Hingabe oder Übergabe. Ich übergebe meine eigenen falschen Annahmen meinem Inneren Lehrer und öffne mich auf diese Weise dafür, Sein freudiges Wissen, Seine Inspiration, Seine heilende Kraft in mich einfließen zu lassen.

Bald wird erkannt, dass mein begrenztes Verständnis von Zeit nichts anderes ist als ein raffiniertes Ego-Konzept, dem es nur darum geht, mich in meiner Vergangenheit festzuhalten und auf eine bessere Zukunft zu hoffen. So wird gewährleistet, dass ich es nie schaffen kann, in die befreiende Kraft ganz genau dieses einen jetzigen Augenblicks zu gelangen. Also eben dorthin, wo allein Gott zu finden und zu erfahren ist.

Eine andere falsche Annahme ist die, dass Heilung Zeit braucht. Wenn ich eine Erkältung habe, dann braucht das nun mal fünf Tage, um wieder gut zu werden, erzählt mir mein scheinbar vernünftiger Ego-Geist. Nur gerade der hat von Vernunft keine Ahnung und will nur sichergehen, dass ich schön brav auf meine selbstgesteckten Begrenzungen beschränkt bleibe und nicht den Blick in die Wirklichkeit hebe und lerne, Gottes alles heilende, liebende Kraft zuzulassen.

Über und über erzählt uns der Heilige Geist in dem Kurs, dass wir geistige Wesen sind. Dass wir nicht Körper sind, sondern frei und nach wie vor so, wie von Gott gedacht. Und dass wir es sind, die entscheiden, welchem Zweck wir dienen. Der Liebe oder der Angst.

Das Verblüffende ist, je öfter wir uns entscheiden auf unseren guten Inneren Lehrer zu hören und auf jene unbeschreibliche göttliche Liebe zu setzen anstatt auf Angst und Beschränkung, umso gesünder und resistenter werden allmählich auch unsere Körper. Das jedoch ist nur eine Nebenerscheinung.
Der eigentliche Zweck des Kurs in Wundern ist der, uns Nachhause zu führen, in die Erfahrung unserer Wirklichkeit, wo wir unmissverständlich wiedererkennen, dass wir in Wahrheit Eins sind mit Gott. „Dort“ haben wir unseren Körper, zumindest einen wachen, heiligen Augenblick lang, ganz abgelegt.

Je mehr wir lernen, uns für diese Sicht des Heiligen Geistes zu öffnen und sie wichtiger zu nehmen als unsere privaten Urteile über alles und jeden, umso mehr erkennen wir bald die großen Geschenke jedes wach und wundergewillt erfahrenen Augenblicks. Wenn z.B. mein Bäcker morgens genervt ist, ist das eine perfekte Gelegenheit für mich, meinen eigenen Geist zu korrigieren. Normalerweise reagiere ich selbst genervt auf so eine Situation, folge also blind dem Diktat meines Ego-Geistes. Zu dieser rein reflexartigen Reaktion kann ich aber auch entschieden „Nein!“ in mir sagen und mich für das Wirken des Heiligen Geistes öffnen. Ich kann innerlich sagen: „Hey, hilf mir jetzt, Heiliger Geist! Auf der Stelle! Ich will das anders sehen!“ Und plötzlich kommt aus meinem Mund irgendeine freundliche Äußerung oder ein kleiner Scherz und der Ärger verpufft und die Situation verwandelt sich in etwas, das sich gut anfühlt, vielleicht lächelt mein Bäcker sogar und wir beide sind einfach froh.

Warum ist das so? Weil wir beide – ob bewusst oder nicht – in diesem Moment das erkennen, wofür wir eigentlich hier sind. Dafür nämlich, uns einfach miteinander des Lebens zu freuen. In diesen Momenten ist spürbar eine ganz andere Energie im Spiel, als es der Fall wäre, würde ich einfach meinem Ärger über die Genervtheit des Bäckers freien Lauf lassen. Diese Energie schwingt auf viel höherer Frequenz, es ist die Energie der Freude. Und so kann ich lernen, jede Situation buchstäblich als Sprungbrett in den Himmel zu nutzen.

Autor: Christoph Engen, www.atemverlag.de

Ein Kurs in Wundern ist erschienen im Greuthof Verlag.

 

Hier finden Sie Bücher, die sich mit Ein Kurs in Wundern beschäftigen

 

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2 Kommentare

Hauke Steen 9. Dezember 2015 - 19:01

Christoph Engen schafft es sehr gut, den Kurs in die materielle Welt zu transformieren durch Worte, deren Eigenschaften eigentlich zu sehr begrenzt sind, um das zu beschreiben, was der Kurs ist und was er dadurch bewirken kann. Aus dem Ego-Denksystem heraus ist es allein schon schwer zu glauben, dass der HEILIGE GEIST hier aus dem Kurs “von der ersten bis zur letzten Seite” mit uns spricht, was möglicherweise für Christoph Engen ein Grund ist, nicht zu verraten, wer es wirklich ist (?): unser aller Bruder JESUS, der CHRISTUS, GOTTES SOHN. Namaste, ich bin dankbar.

Weh Martina 9. Dezember 2015 - 09:41

Ich bin auch Kursschülerin und liebe es in unserer Gruppe darüber auszutauschen . Es ist sehr inspirierend und erfüllt mich mit Glück . Ja der Kurs macht glücklich . Das ist Heimat und zuhause . Endlich angekommen
Aber leider noch zu oft im Ego .

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