Editors Corner VII: MYSTICA im Fernsehen

von Redaktion

Ein Kommentar von Thomas Schmelzer

Neulich war MYSTICA im Fernsehen. Ich meine im RICHTIGEN Fernsehen. Einige hundertausend Menschen sahen am Sonntag, den 15. Januar 2012 eine spannende Gesprächsrunde im WDR zum Thema Esoterik und Spiritualität. Ich war einer der Gäste, mit einer gebührenden Portion an Spannung und Vorfreude, und mit dem Wissen, dass das ganze live ist und darüber hinaus viele Monate im Netz sein wird.

Auch die Bedingungen waren spannend: Auf der einen Seite zwei Esoterik-Kritiker, auf der anderen eine der bekanntesten Wahrsagerinnen, Gabriele Hoffmann, und als Mittler der 3Sat Fernsehphilosoph Gerd Scobel. Im Vergleich zu manch anderen TV-Talks zu solchem Thema ging es hier zumindest hin und wieder etwas in die Tiefe, größtenteils respektvoll miteinander. Dies lag auch am Moderator Holger Noltze, der es vermied, selbst zu deutlich Stellung zu beziehen und sich stattdessen interessiert den Gästen widmete.

Schon lustig, dass Esoterik von Außenstehenden wie eine exotische, im Grunde unappetitliche Frucht betrachtet wird, die aber vielen zu schmecken scheint. Unbedingt musste darauf aufmerksam gemacht werden, dass ein Zuviel davon zu schädlichen Nebenwirkungen bis hin zur Sucht führen kann. Schön, dass Gerd Scobel den Unterschied zwischen Esoterik und Spiritualität klarmachte und daran erinnerte, dass sowohl Wissenschaft als auch Religion die wesentlichen Fragen des Lebens nicht beantworten und beweisen können.

Freundlich und offen wurde auch MYSTICA vorgestellt, in einem Clip und durch einige Nachfragen des Moderators, der augenzwinkernd bemerkte, dass er nicht in den Club des Mannes im weißen Hemd beitreten möchte – gemeint war Bruno Würtenberger, der in einem MYSTICA Talk über Arbeit, die gar keine mehr ist, gesprochen hatte.

Heike Dierbach, die Autorin von „Die Seelenfänger“ äußerte gemäß ihres selbstauferlegten Images gehörige Kritik und Zweifel, warnte vor den Gefahren. Da habe ich vielleicht zu zurückhaltend reagiert und möchte dies hiermit etwas deutlicher machen: Es ging um Dr. Ruediger Dahlke, also einen der bekanntesten und erfolgreichsten Autoren und Vermittler ganzheitlichen Wissens. Heike Dierbach wiederholte mehrmals, dass ich seine Methoden auf MYSTICA propagiere. Nun: Propagieren sieht anders aus, aber er hat ein Forum auf MYSTICA, das vielen Leuten gefällt. Auch ich bin kein Verfechter aller seiner Thesen, aber er hat viel dafür getan, besonders das Thema der Körper-Seele Entsprechungen wieder mehr ins Bewusstsein zu holen. Und es ist hilfreich, wenn man bestimmte körperliche Symptome hat, zu schauen, ob das mit einem seelischen Leiden zu tun haben könnte. Das heißt natürlich nicht, dass es ein solches immer gibt, denn eine Krankheit kann aus den ganz unterschiedlichsten Gründen entstehen, die man oft auch nicht finden kann.

Generell esoterische Themen auch kritisch zu hinterfragen finde ich durchaus wichtig, wenn es nicht übertrieben wird oder von einem Boom gesprochen wird, der angeblich vielen verzweifelnd Suchenden zum Verhängnis wurde. Wir geloben aber Besserung und werden in Zukunft wenn nötig gerne noch deutlicher kritischen Fragen Raum geben.

Prof. Heinz Oberhummer, der zweite Skeptiker, sammelte einige Sympathiepunkte durch seinen Humor und seine Begeisterung über die segenbringende Aufklärung der Wissenschaft, hatte aber leider nicht viel Redezeit, um seine Argumente zu begründen – oder konnte diese zumindest nicht gut nutzen. Angenehm war, dass wir uns vor dem Talk schon etwas kennenlernen konnten, und besonders mit Herrn Oberhummer und der Wahrsagerin Elisabeth Hoffmann gab es einige nette Scherze. Mehrmals versicherten wir uns gegenseitig, dass es gar nicht schlimm ist, ein bisschen Lampenfieber zu haben. Frau Hoffmann schlug sich am Ende recht tapfer und konnte den zum Teil heftigen Kritiken ganz gute Argumente entgegenstellen.

Es hat Spaß gemacht, mal auf der anderen Seite zu sitzen…

Hier können Sie die gesamte Talksendung im Videostream sehen

 

Thomas Schmelzer

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