Mein erster Jenseitskontakt – Andy Schwab

von Administrator

Hier die ganz persönliche Schilderung eigener erster Erfahrungen mit der geistigen Welt von einem renommierten Schweizer Medium.

Von Andy Schwab

 

Es gab einen neuen Hit, der überall gespielt wurde und der mich nicht losließ: „What’s up“. Er wurde von der Band 4 Non Blondes gesungen und hatte diesen Refrain: „And I say hey … hey … I said hey, what’s going on. And I say …” Es ging in dem Song um Hoffnung auf ein (bestimmtes) Ziel, und vielleicht sprach er mich deswegen an, und nicht nur, weil die Sängerin eine faszinierende Stimme hatte und die Melodie ein Ohrwurm war. Mein Ziel kannte ich, und ich arbeitete daran, mein inneres Licht wieder zum Leuchten zu bringen.

An einem Nachmittag besuchte ich meine Freundin Sarah. Wir planten ein Wochenende in Frankreich, studierten Karten und arbeiteten die Route aus. Sarah war ganz merkwürdig drauf. Sie war gelassen, doch nicht ganz bei der Sache. Immer wieder schaute sie an mir vorbei Richtung Wand. Ihr Blick schien ins Unendliche zu gehen. Ich sagte nichts, wartete ab.

Auf einmal meinte sie ganz ruhig: „Du Andy, links von deinem Kopf, über deine Schulter hinweg, sehe ich ein Fenster, eine Art Portal. Ich kann in die geistige Welt blicken.“

Ich hielt den Atem an, wagte kaum, mich zu bewegen, als würde ich bei der geringsten Bewegung alles zunichtemachen.

„Jetzt sehe ich einen Mann, etwa Mitte siebzig“, fuhr sie fort. „Er ist groß, schlank und trägt einen dunklen Anzug, wie ihn die Leute Sonntags auf dem Land oft tragen. Er hat eine große, knorpelige Nase, Vollglatze und ein breites Lachen. Ich erkenne Landmaschinen und ein Haus aus Holz.“

„Das ist mein Großvater Johannes, kurz Hans genannt“, sagte ich erstaunt und dachte, dass ich Sarah nie von ihm erzählt hatte. „Er war ein fröhlicher, lustiger Mann, dem der Schalk im Nacken saß.“

Sarah lächelte. „Er ist da, um dich zu begrüßen.“

Ich war mittlerweile in einem ähnlichen Bewusstseinszustand wie Sarah und konnte, obwohl ich in die andere Richtung blickte, meinen Großvater sowie die weiteren Beschreibungen wie in einer Blase erkennen. Sarah trat dabei in den Hintergrund, wie bei einer Kamera, die ausgezoomt wird. Gleichzeitig wurden die Bilder meines Großvaters immer deutlicher. Anders gesagt: Während sie mir von dem Kontakt mit meinem Großvater erzählte, konnte ich all das nachvollziehen und sehen, war gefangen zwischen Sarahs Worten und meinen eigenen Visionen. Es war, als würde ich durch ihre Augen sehen. Ich fühlte mich seltsam träge, wie in Watte gepackt, und gleichzeitig war mein Verstand hellwach.

„Dein Großvater sagt, er sei zwar gestorben, aber das Leben gehe in einer geistigen Welt weiter“, fuhr Sarah mit ruhiger Stimme fort. „Es gehe ihm gut, und du sollst dich um deine Mutter kümmern.“

Ich überlegte, warum ich mich um meine Mutter kümmern sollte. Sie war gesund, und es fehlte ihr an nichts. Dann aber dachte ich: „Klar, er ist ihr Vater und sorgt sich grundsätzlich um seine Tochter.“

Ich war verblüfft und wusste nicht, wie ich mit dem Erlebten umgehen sollte. Alles, was Sarah beschrieben hatte, stimmte. Und nicht nur das. Ich hatte es selbst gesehen. Das war fantastisch und beunruhigend zugleich.

 

Während einer Frankreichreise hatte ich ein weiteres verblüffendes Erlebnis: Wir wohnten bei Freunden, die in einem idyllisch gelegenen Dorf in der Nähe von Dijon in einem Reihenhaus wohnten, das sie gerade liebevoll renovierten. An einem Nachmittag, während eines Spaziergangs über das Plateau, entdeckte ich an dessen Ende ein riesiges Kreuz. Ich ging darauf zu und konnte von dort etwa fünfzig Kilometer weit in das Tal schauen. Ein großartiger und gleichzeitig anrührender Anblick. Ein schöner Ort, um einen Moment zu verweilen. Ich begann zu meditieren und stellte mir dabei immer wieder die gleichen Fragen: „Wer bin ich? Was bin ich?“ Nach einiger Zeit verlor ich mich in den Worten. Plötzlich sah ich in einer Vision aus dem Inneren des Kreuzes eine Lichtgestalt herauskommen, die mich tief berührte. So tief, dass ich zwei Tage lang weinen musste. Es war ein befreiendes Weinen und für mich die Bestätigung, dass tief in mir nicht nur das Licht war, sondern auch alle Kraft und Reinheit lag.

Je tiefer ich in die Esoterik eindrang, umso mehr Menschen in meinem Umfeld schienen sich für Jenseitskontakte zu interessieren. Viele besuchten Fachveranstaltungen, entwickelten ihre sensitiven Fähigkeiten oder lasen Bücher über Medialität. Bald wurden diese Themen so normal für mich, wie über das Wetter zu reden; und eines Tages beschloss ich, selbst an einem Seminar teilzunehmen, das sich über sechs Mittwochabende hinzog.

Auszug aus „Die Liebe der Geistigen Welt“ mit freundlicher Genehmigung des Aquamarin Verlags.

 

Buch zum Thema:

 

 

 

Andy Schwab: „Die Liebe der Geistigen Welt. Warum Himmel und Erde nicht wirklich getrennt sind“
Verlag: Aquamarin Verlag, 2015
Umfang: 256 Seiten
Preis: 17,95
ISBN: 978-3894276973

 

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Hier finden Sie unsere Rezension des Buches

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