Ist das spirituelle Erwachen ein seltener Vorgang – oder geschieht dies heute immer häufiger? Der Psychotherapeut und spirituelle Lehrer Christian Meyer ist einer der wenigen, der gerne in der Öffentlichkeit darüber spricht. Einige konkrete Übungen für Geschehen lassen und Loslassen sind für jeden hilfreich, wie beispielsweise den Körper sich einfach selbst bewegen lassen. Aber es kann weiter gehen. Die Ichbefragung des Ramana Maharshi kann in einen tiefen Zustand der Stille führen. Christian Meyer betont den Unterschied zur Meditation: Nicht ein von außen Beobachten ist hilfreich, sondern alles, was auftaucht, anzunehmen, die Gefühle wirklich zu fühlen und sich fallen zu lassen.
Ein Erwachen in die Ichlosigkeit – ist das möglich? Tatsächlich hört danach das Leben nicht auf, Gedanken entstehen und vergehen, aber es ist keiner mehr da, der sich darüber Sorgen macht. Also man backt beispielsweise ein Brot und sorgt sich nicht, ob es anderen schmecken wird. Die praktischen Gedanken sind da, begleitet von einer Stille und Heiterkeit.
Das Gespräch fand Ende 2012 statt.
–
6 Kommentare
Ich kann nur sagen….
alles gesagte stimmt!! ICH HÖRE ZU
obwohl es sich für mich schon erübrigt.
Ich erlebe daß
Selbstlos habe ich mich seit nun mehr als zwei wochen zurück gezogen zeit und alles was so alltäglich war ist weg. ..
und ich sage nicht nur weg, es ist wie aufgelöst, der Schmerz die angst mein ständiger Begleiter. ..weg, aufgelöst
Vielen Dank 😀 ich habe vor einiger Zeit durch „Zufall“ Christian Meyer auf youtoube gefunden. „Ich bin begeistert“ von seinen Vorträgen, Beschreibung unserer inneren Stimme-die Essenz die uns ausmacht.
Ich höre ihn immerwieder gerne, da er auch den Menschen, die jetzt in die Bewußtheit geführt werden sicher eine große Hilfe ist.
Die Zeit des „erwachens“ ist da…. 🙂
Im Herzen verbunden
Martina
Hallo Thomas,
vielen Dank für Dein interessantes Feedback :-).
Instinktiv „denke“ ich auch, dass Gedanken und Emotionen alle vorhanden sind im kompletten Bewusstseinsfeld, ABER unser „Ich“ bestimmt, womit wir in Resonanz gehen, d.h. eine gewisse „Ausrichtung“ obliegt schon „uns“ meines Erachtens.
VG und schönes WE
Markus
Hallo zusammen :-),
ich bin 39, habe zwei Kids von 3 J. und 6 J. und man könnte sagen, dass ich im materialistischen und gesellschaftlichen Sinne erfolgreich bin. Je „erfolgreicher ich nach diesem Maßstab zu werden schien“, desto unglücklicher wurde ich.
Ich fing vor Jahren an zu hinterfragen, E. Tolle, der mich mit Hörbüchern praktisch immer begleitet, hat bei mir einen sehnsüchtigen Wunsch ausgelöst: Gedankenreduktion, um das „Ich“, Kummer und Leid bestmöglich zu reduzieren.
Das Interview mit Christian Meyer fand ich sehr interessant, da es genau das zentrale Thema betrifft, wo ein wichtiger Schlüssel „verborgen“ liegt.
Einige Fragen bleiben bei mir allerdings offen:
1. Die nicht „Ich- bezogenen- Gedanken, die einfach da sind, ergeben sich allerdings überwiegend aus Situationen und Anlässen, die „Ich“ steuer und verursache, wie kann man hierbei Neutralität gewinnen?
2. Psychische Funktionen brauchen wir, sagt Christian, sind das nicht Resultate meines Ich`s, so eine Art Hintertür für das Ich.
über ein kleines „Feedback“ würde ich mich freuen ;-), VG aus der Region Marburg, Markus.
Hallo Markus,
spannende Fragen.
Es ist die Frage, ob die Gedanken tatsächlich aus dem Ichgesteuerten Bewusstsein kommen. Man erlebt ja, wie Gedanken kommen und gehen – sind es wirklich wir, die sie erschaffen – oder erkennen und empfangen wir sie nur von irgendwoher uns spinnen sie dann weiter, machen sie dann zu etwas Eigenem? Neutral werden – geht vielleicht am Besten, wenn wir sie einfach wahrnehmen, beobachten.
Das Gleiche ist es vielleicht mit den Emotionen, die kommen und gehen. Machen wir sie oder geschehen sie einfach, so dass wir auch diese bobachten können, ohne sie versuchen zu vermeiden oder sie verstärken?
Viele Grüße
Thomas Schmelzer