Satori (japan. „Öffnung“, „Erleuchtung“)
Erleuchtungserfahrung im → Zen-Buddhismus, die Erreichung eines neuen Blickpunktes (wu im Chines.). Ohne Satori gibt es kein Zen, denn das Leben des Zen beginnt mit der Erfahrung des Satori. Satori enthüllt eine neue Welt. Satori löst die Identifizierung mit dem Verstand, den Gefühlen und dem Körper und öffnet so den Weg zur direkten Erfahrung der Einzigartigkeit des eigenen Wesens. Die Möglichkeit, die Wirklichkeit zu erkennen und zu erwachen, die eigentliche Bedeutung des Begriffes satori, bietet sich zu jeder Zeit. Das Ziel des Zen ist es, dem Adepten (Schüler) die Augen zu öffnen, um die Vielfalt und Schönheit des Lebens immer wieder neu zu entdecken. Das beinhaltet zugleich, dem Bewusstsein nicht zu erlauben, sich von der Einsicht und dem Erkennen ablenken zu lassen, weder an etwas anzuhaften, noch sich selbst zu vergessen.
Weisheit oder Erkennen ist dabei die Einsicht in das eigene, wahre Selbst jenseits der Verhaftungen an die Alltagspersönlichkeit. „Sehen“ ist die Erfahrung des unbewegten Selbst, die Einsicht in die wahre Natur der Wirklichkeit. Das chines. Schriftzeichen wu – das meist mit „Erleuchtung“ übersetzt wird – besteht aus dem synonymen Begriff „Herz“ bzw. „Geist“ und aus dem Begriff „mein“. Das Schriftzeichen bedeutet also: „in meinem eigenen Herzen fühlen“ oder „in meinem eigenen Geiste erfahren“. Diese Erkenntnis führt zum Gedanken der Nichtverhaftung weder an etwas noch an nichts. „Wenn alles leer ist, findet kein Halten an etwas statt“ (Hui-neng). Siehe auch: → Zen, → Zazen.