Ein Wort, das meist von religare (lat. ârĂźckbindenâ) abgeleitet wird. Eine Religion ist ein System von Glaubenssätzen, Ăberzeugungen und Praktiken, in dessen Mittelpunkt die Verehrung ĂźbernatĂźrlicher Kräfte, Wesenheiten, GĂśtter, Geister oder â wie in der monotheistischen Religion â eines einzigen allmächtigen Gottes steht. Polytheistische Religionen waren bis zum Aufkommen des Monotheismus, insbesondere in Gestalt des Judentums (vor ca. 3 000 Jahren) und Christentums, weltweit verbreitet. In polytheistischen Religionen wird eine Vielzahl von GĂśttern oder Geistkräften verehrt.
Eine Religion ist meist kultisch (→ Kult) orientiert und verlangt vom Gläubigen die Befolgung vieler Regeln und Moralvorschriften. Im Unterschied dazu sind → Mystik und → Spiritualität nicht an eine Religion gebunden; die Menschen, die einem spirituellen Weg folgen, streben danach, eigene Erfahrungen mit geistigen Kräften oder in anderen Bewusstseinswelten zu machen. Das bedeutet nicht, dass ein religiĂśser Mensch solche Erfahrungen nicht auch anstrebt oder machen kann, doch die Praxis der Anhänger von Religionen beschränkt sich zumeist darin, dass sie einfach den Riten folgen und an Ăźbersinnliche oder geistige Kräfte nur glauben, aber diese nicht selbst erfahren (haben).
Das eigene Erleben bewirkt in den meisten Fällen eine psychologische und bewusstseinsmäĂige Wandlung des Betreffenden, die zu neuen Erkenntnissen fĂźhrt und häufig von den Glaubenssätzen der Religionen abweicht.
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