Qigong (chin. „Arbeit mit Energie“)
Verbindung von Meditation, bewusster Atmung und Körperbewegung. Das Ziel ist jedoch, dass diese drei Elemente zu einer Einheit werden. Beim Qigong wandelt sich Energie mittels Information in Form. Über das bewusste Ein- und Ausatmen wird das Qi, die Lebensenergie oder „geistige Information“, aktiviert und kreist mit Vorstellungskraft und Körperbewegungen im Organismus. Laotse sagt: „Qi ist Materie, die man nicht sieht, wie auch Luft Materie ist, die man nicht sieht.“ Mit den Qigong-Übungen lernt der Praktizierende, das Qi zu aktivieren und auch zu fühlen, es zu vermehren, zu stärken und zu leiten. Die Wirkung kommt aufgrund einer vermehrten Qi-Aufnahme durch die entsprechende Übung zustande. Ein mit vermehrter Spannung geladenes Qi wird dann an alle Stellen des Körpers transportiert, die im Ungleichgewicht sind.
Qigong ist nicht so anstrengend wie → Hatha-Yoga, da es häufig in langsamen, fließenden Bewegungsabläufen durchgeführt wird, bei denen alle Muskelpartien angesprochen werden und darüber hinaus auch die Energieströme durch die Meridiane. Wenn dieser Energiefluss in ungehinderter Bewegung ist, haben die Übungen eine dauerhafte Gesundheitswirkung auf Stoffwechsel, Verspannungen, Rückenschmerzen, Herz-Kreislauf- und Nervensystem.
Qigong-Übungen regen darüber hinaus seelisch-geistige Prozesse an, insbesondere weil sie die Ruhe in der Bewegung fördern, d.h. die Kombination der meditativen inneren Haltung mit einer äußeren Körperbewegung führt in eine ganzheitliche Harmonie. Ähnlich wie beim Hatha-Yoga gibt es viele Bewegungsabläufe, die den Bewegungen der Tiere nachempfunden sind, z.B. „die Bewegungen der fünf Tiere“ Kranich, Bär, Tiger, Hirsch und Affe. Außerdem gibt es spezielle Übung zur Atemregulierung und zur Verbesserung der Organfunktionen. Eine weitere heilsame Technik des Qigong ist eine Druckpunktmassage, die in Japan zum Do-In und Shiatsu führte.
Es gibt viele unterschiedliche Qigong-Übungen für verschiedene Zwecke. Die Übungen werden meist im Stehen durchgeführt, es gibt jedoch auch Sitz-, Liege- und Gehübungen. Wu-shu („leere Hände“) ist das „harte“ Qigong, das gleichbedeutend mit Kung Fu ist und als → Kampfsporttechnik gelehrt wird.