Lama (tibet. bla-ma)
Im → tibetischen Buddhismus meint der Begriff einen „Höherstehenden”, also einen religiösen Meister, den die Schüler verehren, da er in seiner körperlichen Gestalt die unverfälschte Lehre weitergibt. Daher nannte man früher den tibet. Buddhismus auch Lamaismus. Der Lama ist nicht nur ein → Guru im hinduist. Sinne, sondern verkörpert auch den → Buddha. Er hat auch die Kompetenz, Rituale zu lehren und auszuführen, und muss sich einer jahrelangen Ausbildung in allen spirituellen Disziplinen unterziehen. Auf den spirituellen Wert des Lama weist der besonders qualifizierten Meistern verliehene Ehrentitel Rinpoche („außerordentlich Kostbarer“) hin. Ein Tulku (übersetzt „Körper der Verwandlung“) dagegen ist ein Mensch, der nach bestimmten Prüfungen als → Reinkarnation einer zuvor verstorbenen Persönlichkeit angesehen wird.