„Vermessung der Ewigkeit“ – Eben Alexander (Rezension)

von Thomas

AlexanderCover2Mit „Blick in die Ewigkeit“ schuf der angesehene Neurochirurg einen Weltbestseller, in dem er seine ungewöhnliche Nahtoderfahrung schilderte, die ihn persönlich tief veränderte und ihn von einem Skeptiker zu einem offenen Forscher des Bewusstseins verwandelte. Seither beschäftigte er sich viel mit spirituellen Weisheiten und Fragen des Geistes, und er initiierte auch selbst einige Forschungen zu diesem Gebiet.

In dieser spirituell-wissenschaftlich-philosophischen Reise, seinem neuen Buch, teilt er nun seine Gedanken dazu und ist überzeugt, dass wir vor einer Wende in der Wissenschaft stehen. Wie selten zuvor ist heute das Bewusstsein in die Mitte der Forschung gerückt. Bezugnehmend auf Plato, der schon immer von der Wichtigkeit geistiger Realitäten überzeugt war, Swedenborg, der als erster Wissenschaftler die geistigen Dimensionen aufgrund innerer Schau beschreiben konnte, und auf alte Mysterientraditionen schlussfolgert Alexander, dass seine Nahtoderfahrung so etwas wie eine moderne Inititationszeremonie gewesen sein könnte.

Initiationen fanden in vielen alten Kulturen statt, um die Menschen von einem kindlichen oder pubertären in ein verantwortliches erwachsenes Bewusstsein zu führen. Wenn heute viele Millionen Menschen eine NTE erleben – ist das dann so etwas wie ein Bewusstseinswandel im großen Stil?

Zwischendurch gibt es berührende Berichte zu lesen, beispielsweise von einem Mann, der seinen Vater während des Übergang in die geistige Welt begleiten durfte und dadurch selbst einen Bewusstseinswandel erfuhr oder sterbenden Menschen, die im Augenblick vor dem Übergang Ihren Liebsten bewegende Wahrheiten vermittelten.

Alles ist schön zu lesen. Manche Passagen mögen dem spirituell Interessierten allzu vertraut und nicht besonders originell vorkommen, dann aber überrascht der Autor wieder durch ungewöhnliche Gedankenspielereien.

Sollen wir nun esoterisch verträumt diesen Welten vertrauen? Alexander, der Wissenschaftler ist und bleibt, meint: Nein, es geht heute um die Verbindung von Wissenschaft und Spiritualität:

„Ich glaube, dass uns das kommende Zeitalter vor schrecklichen Herausforderungen stellt. Das begreifen allmählich alle. Aber es könnte auch ein Zeitalter sein, in dem der Himmel und alles, was dazugehört, wieder ernst genommen wird. Wenn das geschieht – wenn sich genügend Menschen zu Wort melden und anfangen, über die Art von Erfahrungen zu berichten, die in diesem Buch beschrieben werden -, werden sich die Gezeiten des Glaubens wirklich ändern. Die platonischen und die aristotelischen Gedanken werden zusammenkommen wie nie zuvor, und die größte weltanschauliche Veränderung der Geschichte wird stattfinden.“

Und er meint, dass die Wissenschaft im Grunde so etwas wie eine moderne Mysterienreligion werden muss, die sich der Wahrheit in aller Demut nähern sollte.

Ein schön zu lesender, wichtiger Beitrag zur Kommunikation zwischen Wissenschaft und Spiritualität von einem, der beide Welten kennt…

Eine Rezension von Thomas Schmelzer

 

Infos zum Buch:

Eben Alexander, Ptolemy Tompkins: „Vermessung der Ewigkeit. 7 fundamentale Erkenntnisse über das Leben nach dem Tod“
Verlag: Ansata Verlag 2015
Umfang: 224 Seiten, gebunden
Preis: 19,99 €
ISBN: 978-3778774939

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