Probleme lösen – Ulla Geiger

von Thomas
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Resignation oder Annahme – wie finden wir einen Weg, um mit unseren kleinen und großen Problemen umzugehen? Hier einige hilfreiche Tipps, wie Sie mit Hilfe ihrer inneren Führung erfolgreich Hürden nehmen. Von Ulla Geiger Wie ist unsere übliche Reaktion, wenn wir ein Problem haben? Wir leiden darunter und wollen, dass es verschwindet. Wir ärgern uns. Wir machen uns selbst Vorwürfe: „Jetzt habe ich schon wieder geraucht, die Wohnung nicht aufgeräumt, das Falsche gegessen“ – „Ich habe schon wieder mit meinem Partner gestritten“ – … wieder negativ gedacht – und das alles, wo ich doch weiß, wie es besser wäre!“ – „Das alles, wo ich es mir so fest vorgenommen hatte … das alles, obwohl ich doch so an mir arbeite!! Wann wird das endlich besser, vielleicht schaffe ich es nie!“ Was passiert da? Wir sind im Kampf mit uns selbst. Wir verurteilen uns. Damit erreichen wir nur eins, wir machen das Problem dicker und dicker. Und dann sind wir im Gau: Dauerstress! Dauerstress ist Stress mit einem Kolbenfresser. Eine gesunde Stressreaktion ist: Ich werde angegriffen oder stecke gerade in einem Problem und schütte Stresshormone aus. Diese fahren alle im Moment wichtigen Systeme hoch, allem voran die Körperkraft zum Kämpfen oder Wegrennen. Alle Kraft voraus, Blutdruck nach oben, Kraft in die Muskeln! Alles wunderbar, so lange wir kämpfen oder flüchten können, oder auch, so lange es zu einer Lösung kam und zu dem Gefühl „ich habe fertig!“ – so lange also die ungute Situation erfolgreich abgewendet werden konnte. Dann werden die Stresshormone nach dem Motto “Super, das wäre geschafft!“ wieder heruntergefahren  und die Glückshormone ausgeschüttet. Haben wir uns aber beispielsweise vorgenommen, endlich das Chaos in unserer Wohnung zu klären und schaffen es wieder nicht, kommt es nie zu einem „ich habe fertig“ und die Stresshormone bleiben oben. Und das ist ungesund, denn es geht einher mit einem dauerhaft erhöhten Cortisolspiegel, der das Abwehrsystem ins Ungleichgewicht bringt. Dieses fatale Geschehen kann lange Jahre unbemerkt auf einer subtilen Ebene ablaufen, bis es der Körper nicht mehr packt, und Krankheitsprozesse durchbrechen. Was können wir tun? Die Änderung der Haltung Als erste Maßnahme sollten wir den Krieg gegen uns selbst beenden und das Problem ANNEHMEN! Das bedeutet: Ich entspanne mich. Ich komme zur Ruhe! O.K., ich HABE dieses Problem! Aber ist das nicht RESIGNATION? Nein, denn Sie sagen: JETZT habe ich dieses Problem! Irgendwo gibt es eine Lösung, ich seh sie bloß gerade noch nicht. Stellen Sie sich vor, Sie sitzen in einer Schulklasse und die Lehrkraft kommt herein. Es soll eine Schulaufgabe geschrieben werden. Die Lösung für diese Aufgabe hat die Lehrkraft in ihrer Tasche. Sie wissen diese nur noch nicht. Sehen Sie also Ihr Problem als erstes nicht weiter als furchtbares Übel, sondern als „Herausforderung“ oder als „zu lösende Aufgabe“! Sie wissen jetzt: Es gibt MÖGLICHKEITEN! RESIGNATION wäre: Ich kann das sowieso nicht! Da kann man nichts machen!! Bei der Lösung von Schulaufgaben führt diese Haltung höchstwahrscheinlich zu Misserfolg, so viel weiß heute jeder. Doch trotz dieses Wissens stellen wir uns unbemerkt immer wieder unseren Problemen gegenüber so ein. Damit verbinden wir uns mit unserer Hilflosigkeit, statt mit den Möglichkeiten. Laufen wir dann in dieser Hilflosigkeit zu den Helfern in unserer Gesellschaft und sagen: „Mach es mir weg!“, mag das sogar ein Stück weit funktionieren, aber oft gibt es dann eine Symptomverschiebung, denn das zugrunde liegende Problem wurde nicht berührt. So gelingt es mir vielleicht erfolgreich, meine Angst vor Spinnen zu therapieren, aber jetzt habe ich ständig Magenschmerzen. Bei einer Symptomverschiebung auf der körperlichen Ebene verstärkt sich nach erfolgreicher Therapie meist ein Symptom, das vorher nur latent zu spüren war. Wenn aus mehreren Löchern in der Erde unter Druck Wasser austritt und es wird das größte Loch zubetoniert, vergrößert sich eben das nächste. Grundlegend effektive Hilfe kann nie ein „Wegmachen“ sein, sondern nur eine Hilfe zur Selbsthilfe. Und um stark in Selbsthilfe zu werden, müssen wir Verantwortung übernehmen: Mein Problem drückt etwas aus, das ich bislang noch nicht entdeckt habe. Die Zusammenhänge sind nur noch nicht in meinem Bewusstsein. Damit kommen sie vom Reagieren zum Agieren und heraus aus der Opferhaltung. Leider ist aber ein Mangel an Verantwortung und eine Opferhaltung in unserer Gesellschaft so „normal“, dass wir sie gar nicht mehr als solche erkennen: Wenn zum Beispiel die Grippewelle „umgeht“, rechnen viele Leute damit, selbstverständlich gefährdet zu sein. Sie brauchen bloß die Nachricht im Radio zu hören oder eine Werbung über ein Grippemittel im Fernsehen sehen. Aber wieso gibt es dann Leute, die gesund bleiben? Das Zünglein an der Waage ist das Abwehrsystem. Schafft es mein Abwehrsystem mit dem niesenden Mann auf dem Platz in der U-Bahn gegenüber klar zu kommen?! Und was entscheidet darüber? Stress entscheidet darüber! Das Stresshormon Cortisol hemmt die Abwehrkraft gegen Viren! Und gegen unseren Stress können wir etwas tun. Wunderbar! Wir haben also Einfluss! Und zwar über die Änderung unserer Haltung, unserer Sichtweise! Eine kleine Übung zum Spüren einer Haltungsänderung: Wählen Sie ein aktuelles Problem und sagen Sie laut (in eigenen Worten), während Sie gleichzeitig in den Körper spüren: „Es ist furchtbar … ich komme nicht raus … ich schaffe es nicht …“ Und dann spüren Sie, wie es sich im Köper anfühlt, wenn Sie das Gegenteil sagen: „Es gibt eine Lösung. Ich schaffe es, ich bin stärker als dieses Problem! Es gibt noch eine Fülle an Möglichkeiten. Ich sehe diese im Moment gerade nicht, aber das macht nichts!“ Anstelle von Kampf und Resignation tritt Annahme und das Einbeziehen von Möglichkeiten. Das ist ein erster Hebel, der manchmal sogar schon das Problem zum Verschwinden bringt. Unter Umständen braucht es aber noch weitere Maßnahmen wie Arbeit mit Emotionen, Ursachenforschung, Ziel-Visualisierung, Arztkonsultationen, Heilerbesuche, etc. Aber die Haltungsänderung macht offen für Führung, die uns dann zu den richtigen Methoden und Therapeuten wie ein Navi leitet. Das Vertrauen in die Führung stärken Die gute Nachricht: Diese Lehrkraft, in deren Tasche sich die Lösung befindet, ist ein Teil von uns selbst. Es ist unsere wunderbare Essenz. Sie ist unter anderem auch bekannt als: Höheres Selbst, die innere Weisheit, der innere Lehrmeister, der Herzraum, die Buddha-Natur, der göttliche Funke, der Gott in uns usw. Bei alledem geht es um den Persönlichkeitsanteil, durch den wir mit nichts weniger als der Weisheit und den Heilkräften des ganzen Universums verbunden sind. Und diese Essenz spricht mit uns! Ihre Sprache ist unsere Intuition. Sie spricht mit uns über spontane Einfälle, über Träume, in Meditationen, in tiefer Versenkung, über eine deutliche innere Stimme und sogar über unsere Fehler. Ich machte kürzlich einen Rad-Ausflug zum Haus eines befreundeten Pärchens durch Wald und Wiese. Ich habe an drei Stellen, obwohl ich den Weg kannte, intuitiv eine „falsche“ Entscheidung getroffen, so dass ich schließlich anstatt nach Nord-Westen nach Nord-Osten fuhr und schließlich so weit entfernt von meinem Ziel und erschöpft war, dass ich abgesagt habe. Ich hätte genug Grund gehabt, mich als total behämmert zu verurteilen, aber ich dachte: Für irgendetwas wird es gut gewesen sein! Zwei Tage später erzählt mir meine Freundin: „Gott sei Dank, dass du nicht da warst. Mein Mann hatte eine furchtbare Fischvergiftung, die genau da anfing“ Das ist Führung und Zusammenarbeit von Seelen, wir erkennen das manchmal nur nicht gleich! Wir sollten immer nach unserer Intuition gehen, dann sind wir an die Kräfte des Universums angebunden. Doch oft gehen wir nach unserem Verstand, der richtig eingesetzt wunderbar ist, aber nicht alternativ zu unserer Intuition. Haben Sie schon einmal an einem bestimmten Punkt eine Entscheidung getroffen, die Sie in Schwierigkeiten gebracht hat?! Und nun mussten Sie rückblickend feststellen: „Eigentlich hatte mir mein Gefühl in dem Moment etwas anderes gesagt. Hätte ich nur das gemacht!!“ Sie hatten nicht genug Vertrauen in Ihre wunderbare Essenz! Denken Sie mal darüber nach, auf welchen genialen Wegen ihre Essenz Sie schon zu Lösungen geführt hat. Welche Wunder hat es in Ihrem Leben gegeben? Hat sie Ihnen vielleicht etwas in den Weg gelegt, als sie pünktlich aus dem Haus gehen wollten, und haben Sie genau durch diese „blöde“ Verzögerung eine bestimmte Person wiedergetroffen, die eine entscheidende Wende in Ihrem Leben herbeigeführt hat? Oder hatten Sie ein wages Unbehagen bei einem bestimmten Menschen und irgendwann stellte sich heraus, dass es begründet war? Oder: Schon immer haben Sie sich nach dem Essen die Zähne nicht geputzt und plötzlich wird von ärztlicher Seite gesagt, das wäre schlecht für den Zahnschmelz (nachdem es Jahrzehnte lang propagiert wurde)? So oder so ähnlich arbeitet unsere Essenz. Sie haben ein hauseigenes Navi – und dieses ist teils zuverlässiger als das technische in Ihrem Auto. Nehmen Sie doch einfach die Lösung ihres Problems mit hinein in den Kreis dessen, was Sie für möglich halten! Und beschäftigen Sie sich damit, was alles möglich ist: Wunderheilungen in Lourdes, Spontanheilungen bei Krebs, Aurachirurgie, Nachwachsen von Organen und Zähnen auf Grund geistiger Einflussnahme – allesamt Phänomene, die wissenschaftlich mit Vorher-Nachher-Untersuchungen säuberlich dokumentiert wurden. Die Lösung unserer Probleme liegt nicht auf der Ebene unseres verzweifelten Bemühens oder unserer guten Vorsätze – sie liegt auf einer höheren Bewusstseinsebene! Vertrauen in die innere Führung ist wahres Selbst-Bewusstsein! Das Problem im Vertrauen abgeben Wenn Sie sich hilflos fühlen und überhaupt nicht mehr weiter wissen, geben Sie Ihr Problem an eine höhere Macht ab. Sagen Sie: Ich kann das gerade nicht lösen, tut du es. Richten Sie sich an die Instanz, die Sie für sich als Hilfe entdeckt haben: Engel, Schutzgeister, Buddhas, Gott – oder bitten Sie einfach nach oben um Hilfe, wer oder was auch immer da ist. Anschließend stoppen Sie immer wieder Ihre Problemgedanken, in dem sie kurz an die Möglichkeiten Ihrer Essenz denken. So lernt Ihr Gehirn einen neuen Weg und die Nervenzellen bilden eine neue Verknüpfungen: alt: Problem/Verzweiflung –> Kolbenfresser … neu: Problem/Verzweiflung –> ungeahnte Lösungs-Möglichkeiten! Abgesehen von diesem Wenden tun Sie weiter das Notwendige und das wonach es Ihnen ist. So lassen Sie Ihre Führung ungestört arbeiten. Falls Rückfälle auftreten: Das ist normal, nehmen Sie sie nicht zu wichtig, wenden Sie einfach weiter. Nach dem Prinzip des Abgebens funktioniert auch etwas, das Sie vielleicht kennen: Den Heiligen Antonius um Hilfe zu bitten, wenn Sie etwas verlegt haben. Anschließend loslassen, entspannen und Schwupps: Da ist es wieder aufgetaucht! Wahrscheinlich haben Sie jetzt intuitiv (!) genau an der richtigen Stelle gekuckt! Der Heilige Antonius hilft übrigens auch Nicht-Katholiken, denn im Endeffekt hilft uns unsere Essenz mit ihren guten Verbindungen zum Universum. Stabilisierung durch Selbstliebe Um das Ganze im Gehirn doppelt und dreifach abzuspeichern, loben Sie sich für jeden kleinsten Fortschritt, für jedes kleinste Loslassen, und sagen Sie zu sich: „Du bist toll, du machst das alles super!!“ Und gehen Sie da so richtig ordentlich rein! Dann badet ihr Gehirn in Glückshormonen und sagt: Ach so, da ist es ja viel angenehmer! Und Letzteres ist das Einzige, was in Ihrem System zu einer Änderung führt! Wir und unser Gehirn wollen es nämlich angenehm haben! Viel Freude mit ihrer Essenz wünscht Ihnen Ulla Geiger!
Ulla Geiger ist tätig als Selbsthilfe-Coach und Autorin www.coaching-zur-selbsthilfe.de

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1 Kommentar

Franz Josef Neffe 22. Juni 2014 - 17:20

PRO-bleme sind ja schon mal keine Anti-bleme.
Bleme – von griech. “ballein = werfen” – sehe ich in der neuen Ich-kann-Schule als BÄLLE, die uns das Leben zuspielt, um uns zu sagen: “Du bist noch im Spiel. Spiele gut weiter!”
Schlecht wäre, wenn uns das Leben keinen Ball mehr zuspielt.

Jedes Problem zeigt uns, wie es um die Kräfte steht, die wir zu seiner Lösung bekommen haben.
Welchen Umgang haben wir mit diesen entscheidenden Lebenskräften gelernt?
Gib dir Mühe! Streng dich an! Überwinde dich!?
So behandelt man Feinde, so löst man nicht Pro-bleme.
Wer sich Mühe gibt, kriegt sie. Wer sich anstrengt, ist angestrengt. Wer sich überwindet, ist überwunden. Stell dir vor, ich läute bei dir an der Tür, komm rein, und überwinde dich! Das soll LÖSUNG sein???

Wenn wir nicht ständig solchen, von einer lebensblinden Papierpädagogik übernommenen Unfug treiben, finden die gewohnten Pro-bleme gar nicht mehr statt.
Die beschert man sich nur solange, bis man verstanden hat.
Wir müssen keineswegs unsere sensiblen Lebenskräfte nur immer ins ERLEIDEN treiben; eigentli´ch haben wir sie ja zum GESTALTEN bekommen.
Das lässt sich lernen an so einfachen Erfolgsbeispielen wie etwa dem E.COUÉs.
Guten Erfolg!
Franz Josef Neffe

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