Krishnamurti, Jiddu

von Lexikon

Krishnamurti, Jiddu (1895-1986)

Gilt als Vertreter eines nichtdualistischen → Vedanta. In jungen Jahren wurde er von Annie → Besant adoptiert, die in ihm den neuen „Heiland“ sah. Bereits im Alter von 16 Jahren wurde er zum Haupt eines eigens für ihn gegr. Ordens ernannt. Seine Lehrjahre waren sehr intensiv; schon während dieser Zeit hielt er Vorträge. Eine Zeit der Stille und des Rückzugs bewirkten dann eine innere Wandlung, sodass er sich 1929 von der Theosophischen Gesellschaft löste und als eigenständiger Lehrer viele Jahrzehnte lang im Westen durch Vorträge und Gespräche lehrte. Zahlreiche Intellektuelle, Künstler und Wissenschaftler wie der Physiker David Bohm fanden bei ihm eine geistige Heimat.
Seine Hauptlehre besteht darin, dass der Sucher zu seinem inneren Meister erwachen muss und nicht einem äußeren → Guru nachfolgt, was ihn nur weiter im Schlaf hält. Die Wahrheit liegt für Krishnamurti im höheren Selbst des Menschen; durch → Meditation und Selbstbeobachtung findet der Sucher den Weg zu seinem eigenen Zentrum. Krishnamurti lehrte im Sinne eines nichtdualistischen → Vedanta, aber vollkommen an das Verständnis des westlichen Menschen mit allen seinen Problemen und Verstrickungen angepasst. Die Krishnamurti Foundation wirkt heute noch in über 30 Ländern.

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