Cosmic Cine Filmfestival – kleiner Rückblick

von Thomas
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Stephan Petrowitsch (“Das Wunder der Lebenskraft”) bedankt sich auf der Bühne für den Publikumspreis 2015

Eine Woche voller überwältigender Eindrücke liegen hinter mir. Auch dieses Jahr durfte ich mit dem Team des Cosmic Cine Filmfestivals mitwirken und moderierte am Samstag und Sonntag in München fast alle Filme.

von Thomas Schmelzer

 

Es ist immer wieder faszinierend zu erleben, wenn sich eine Vision nach und nach in ihrer ganzen Fülle manifestiert. Dunja und Maik Burghardt und die Kinobetreiber der Kinopolis Gruppe planten vor vielen Jahren ein ganzheitliches Filmfestival, und in diesem fünften Jahr waren in der Tat einige Vorführungen sogar ausverkauft, ein voller Erfolg also, vor allem, wenn man sieht, wie viele wunderbare Menschen mittlerweile gemeinsam ein Feld kreativer Power geschaffen haben und entspannt zusammenarbeiten.

Auch die Qualität der Filme, so klang es von vielen Seiten, hat zugenommen. 17 Filme, bei denen nicht ein einziger dabei war, wo man hätte sagen können: Jaaa, schön, aber im Grunde nur Talking Heads…

Verschiedene Themenfelder waren dieses Jahr besonders spürbar. So das genannte Thema der Vision, dem Herzen zu folgen, wie in „Meine innere Stimme“, „Away“ und „Pedal the world“ – jeweils Geschichten junger Menschen, die aus dem „gutbürgerlichen Leben“ ausbrechen, um einen Turm zu besteigen, in Indien Filmabenteuer zu erleben oder ein ganzes Jahr mit dem Fahrrad fast die ganze Welt zu beradeln, bewaffnet mit einer kleinen Kamera und damit – völlig, ohne diese Absicht zu haben -, ein kleines Filmwunder zu schaffen.

Und es ging um das Wesentliche im Menschen. Neben der Lebenskraft, siehe weiter unten, sind dies natürlich die „E-Motion“ -en, das Bewusstsein einer im Grunde unsterblichen Seele („Das Mysterium von Leben und Tod“) – und unser Herz: „The Power of The Heart“ vermittelt berührend, was es heißt, diesem zu folgen. Schon die Geschichte des Schöpfers erzählt dies: Baptist de Pape, ein ehemaliger Anwalt, der, animiert durch ein Webinterview mit Eckhart Tolle (ja, schon ein Interview im Internet kann entscheidende Impulse für ein neues Leben liefern), stellt sich die Frage: Was will das Leben von mir? In der Natur, nach langen Stunden der Spazierengehens und Fragens wird er von einem starken Impuls ergriffen, der ihn im Innersten, im Herzen berührt. Und plötzlich weiß er es: Genau diese innere Kraft will er erforschen und verstehen. Drei Jahre später hat er seinen ersten Film und sein erstes Buch zum Thema geschaffen, welche mittlerweile in mehr als 60 Ländern erhältlich sind.

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Berührendes Finale…

Neue Bewegungen und gesellschaftliche Themen spielten eine große Rolle. Endlich mit „Who Cares“ ein hervorragender Film über Social Entrepreneurs und mit „Femme“ eine inhaltlich sehr informative Veröffentlichung über die weibliche Kraft in uns allen, eigentlich über den notwenigen Ausgleich des Männlichen und Weiblichen. „Being and Becoming“ stellt die Frage nach der richtigen Schulbildung, „Schweizer Geist“ liefert einen originellen Versuch, den selben zu verstehen und „Masters of Peace“ stellt junge Friedensaktivisten vor, die für eine bessere Welt wirken wollen.

Das Wunder des Lebens, so das Motto. Es begegnet uns in der Natur, vor der Haustüre („Abenteuer Lerchenberg“), und wir können es immer besser verstehen, wenn wir „Die Schicksalsgesetze“ verinnerlicht haben. Auch Klänge können uns in ganz andere Welten führen, wie die humorvolle und berührende Doku „Song of the New Earth“ über den Klangheiler Tom Kenyon zeigt.

Dieses Wunder zeigt sich uns darin – und so enden wir doch tatsächlich mit den beiden Siegerfilmen –, dass wir mit der Natur eng verbunden sind. „Love Thy Nature“ (Platz 1 Jurypreis) erinnert auf berührende Weise daran, dass wir dieses Miteinander mit allem Sein wieder neu suchen und verwirklichen sollten. Berührende Naturaufnahmen, exzellente Kommentare – gesprochen von Liam Neeson – und gut strukturierte Wissensbausteine schufen ein tolles Gesamterlebnis.

Und dieses Wunder ist auch in uns selbst, offenbart sich als die Lebenskraft in allem, die sich, wie in „Das Wunder der Lebenskraft“ (Platz 1 Publikumspreis) mitreißend zu erleben, bei einigen Meistern in der so genannten Kundalini-Kraft manifestiert. Stephan Petrowitsch, ein Münchner Kollege, reiste mit seiner Kamera zu faszinierenden spirituellen Lehrern, um sich diesem Phänomen zu nähern.

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Ergebnis des Votings, Cosmic Cine Filmfestival 2015

Es gäbe viel zu erzählen über die wundervollen Künstler und Referenten, die anwesend waren, ich will nur zwei aus dem eigenen Erleben herausgreifen: Cataleya Fay mit ihrer großartigen Stimme, die 2013 den Titelsong zum Festival geliefert hatte, und das Phänomen Seom, der mit seinem spirituellen Rap die Menschen und Herzen bewegte wie kaum ein zweiter. An einem Abend motivierte er den amerikanischen Produzenten Emanuel Itier („Femme“), spontan auf der Bühne mit zu tanzen, kurze Zeit später hüpfte und jubilierte der ganze Saal.

Eine herrliche Gala am 16. April 2015 bildete den Abschluss, genau am Geburtstag des Kino-Poeten Charlie Chaplin, dessen berühmtes Zitat den emotionalen Höhepunkt bildete.

Wer auf dem Festival und der Gala war, hat den Eindruck: Ja, wir leben in einer neuen Zeit. Wenn ein spiritueller Film wie „Das Wunder der Lebenskraft“ noch vor Bekanntgabe des Gewinns spontan vom Münchner Kinobetreiber ins reguläre Hauptprogramm übernommen wird, also gewisse Berührungsängste wegfallen und ein großes Miteinander zu spüren ist, dann stehen wir kurz vor…. nein, so schnell geht es leider doch nicht.

Ein Blick in unsere Welt zeigt, welche Krisen wir noch zu meistern haben. Aber es lässt hoffen, dass, wenn nur genügend positive Menschen mit dem Herzen am rechten Fleck zusammenwirken, unsere Welt ein besserer Ort wird.

 

Fotos: Kerstin Brenner

Infos zum Festival: www.cosmic-cine.com

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